Essen bringt Energie und Nährstoffe und hält uns gesund – aber wie funktioniert das eigentlich, was passiert genau mit dem Essen, nachdem du es geschluckt hast?
Nehmen wir ein Beispiel: Du machst dir morgens ein Müsli mit Haferflocken und Bananen, um Energie für den Tag zu haben.
Gut gekaut ist halb verdaut!
Die Reise beginnt im Mund. Hier wird das Müsli von Zähnen und Zunge zerkleinert. Speichel, der von den Speicheldrüsen produziert wird, mischt sich unter das Essen, um es zu befeuchten und den Verdauungsprozess zu beginnen. Ein Enzym im Speichel, die Amylase, beginnt mit dem Abbau von Stärken in Zucker.
Gut gekautes Essen und der Speichel machen es Magen und Darm leichter, den Rest der Arbeit zu erledigen. Wenn du dein Essen nicht gut kaust, muss der Magen härter arbeiten, und manchmal kann das zu Verdauungsproblemen führen.
Abwärts durch die Speiseröhre
Nachdem das Müsli zu einem weichen Brei gekaut wurde, schluckst du es hinunter. Es reist dann durch die Speiseröhre, einen langen Schlauch, der den Mund mit dem Magen verbindet. Die Muskeln in der Speiseröhre ziehen sich rhythmisch zusammen, um das Essen in Richtung Magen zu bewegen.
Die Innenseite der Speiseröhre ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die sie vor der Reibung des Essens schützt. Außerdem gibt es am oberen und unteren Ende der Speiseröhre spezielle Muskelringe, die als Sphinkteren bezeichnet werden. Der obere Sphinkter öffnet sich, um Nahrung und Flüssigkeit zu schlucken, und schließt sich dann, um zu verhindern, dass sie zurück in den Mund gelangen. Der untere Sphinkter öffnet sich, um das Essen in den Magen zu lassen, und schließt sich, um zu verhindern, dass Magensäure und Nahrung in die Speiseröhre zurückfließen, was Sodbrennen verursachen kann.
Angekommen im Magen
Der Magen ist wie ein flexibler Beutel oder ein aufgeblähter Ballon im Bauch, der eine zentrale Rolle in der Verdauung spielt. Er ist ungefähr so groß wie eine Faust, kann sich aber ausdehnen, um mehr Nahrung aufzunehmen. Der Magen ist in verschiedene Bereiche unterteilt: den oberen Teil (den Fundus), den Hauptteil (den Korpus), und den unteren Teil (das Antrum), der in den Dünndarm übergeht.
Das Essen wird im Magen mit Magensäure und Enzymen gemischt. Diese Umgebung im Magen ist stark sauer und hilft, das Essen weiter zu zersetzen und Bakterien abzutöten, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Ballaststoffe aus den Haferflocken bleiben davon unberührt. Der Magen knetet das Essen wie einen Teig, wodurch es in eine flüssigere Form umgewandelt wird.
Nachdem das Essen im Magen gut durchmischt und teilweise verdaut wurde, wird es langsam in den nächsten Teil des Verdauungssystems freigegeben - den Dünndarm. Dieser Freigabeprozess wird durch einen Muskel am Ende des Magens reguliert, der sich öffnet und schließt, um kleine Mengen des verdauten Essens durchzulassen.
Der Dünndarm
… spielt vor allem für die Aufnahme von Nährstoffen eine große Rolle. Er ist ein langer, gewundener Schlauch, der sich zwischen dem Magen und dem Dickdarm befindet und in drei Hauptabschnitte unterteilt ist: Duodenum (Zwölffingerdarm), Jejunum (Leerdarm) und Ileum (Krummdarm).
Die Wand des Dünndarms besteht aus verschiedenen Schichten, darunter eine Muskelschicht, die hilft, den Nahrungsbrei durch Bewegung voranzutreiben, und eine innere Schleimhautschicht, die die Zotten enthält.
Praktisch: Der Dünndarm hat durch seine Ausstülpungen eine größere Oberfläche, als er eigentlich hätte. Durch lauter Kurven ist sie sieben bis 14 Mal größer – rund vier Quadratmeter! Wo mehr Platz ist, kann mehr aufgenommen werden – in diesem Fall durch die Banane Vitamin B6, Vitamin C, Kalium, Mangan und Folsäure.
Ist der Dick-Darm!
Der Dickdarm ist die letzte Station für die Verarbeitung des Essens. Nachdem die Nährstoffe im Dünndarm aufgenommen wurden, gelangen die verbleibenden unverdaulichen Nahrungsbestandteile, die Ballaststoffe der Haferflocken, in den Dickdarm. Bakterien wandeln diese Ballaststoffe hauptsächlich in kurzkettige Fettsäuren um, die die Schleimhaut vor Keimen schützen.
Der Dickdarm spielt auch eine wichtige Rolle bei der Wasseraufnahme, indem er überschüssige Flüssigkeiten aus den Nahrungsresten zurückgewinnt und damit zur Formung des Stuhls beiträgt. Hier kommen noch einmal die Ballaststoffe ins Spiel, die auch Wasser binden und das Stuhlvolumen erhöhen. Außerdem herrscht im Dickdarm eine komplexe Mikroflora, die bei der Zersetzung von unverdauten Fasern hilft und wichtige Vitamine produziert.
Durch rhythmische Kontraktionen bewegt der Dickdarm den Stuhl in Richtung Rektum, bereit für die Ausscheidung. Damit unterstützt er die Abfallentsorgung des Körpers und ist fast der letzte Schritt, bis auf …
Die Ausscheidung
Der letzte Teil der Reise ist die Ausscheidung. Der feste Abfall sammelt sich im Rektum, dem letzten Teil des Dickdarms, an. Wenn der Rektum voll ist, sendet er ein Signal an das Gehirn – ab auf’s Klo mit dir.